In meiner Begleitung von Paaren sind erlebte und nicht bearbeitete Verletzungen ein möglicher Grund, weshalb sich Paare für eine Paartherapie entscheiden.

Eine Außenbeziehung – das „Fremdgehen“ eines Partners oder einer Partnerin – ist dabei nur ein Beispiel, das dazu führen kann, dass Partner:innen, obwohl sie sich Nähe und Verbundenheit wünschen, nur schwer wieder zueinander finden.

Auch in Trennungs- und Scheidungsmediationen zeigen sich Kränkungen, Enttäuschungen und Verletzungen oft als tieferliegende Ursachen für Konflikte. Sie erschweren den Mediand:innen in der Mediation, tragfähige Vereinbarungen für die Zukunft zu entwickeln, und werden im Rückblick als eine der Hauptursachen für eine spätere Trennung benannt.

Deshalb beschäftige ich mich seit vielen Jahren auch intensiv mit den Themen Vergeben, Verzeihen und Versöhnen.

Ein wichtiger Impulsgeber ist für mich dabei das Buch von Susanne Boshammer: „Die zweite Chance. Warum wir (nicht alles) verzeihen sollten“.
Ihre Gedanken regen dazu an, darüber nachzudenken, wann Verzeihen heilsam sein kann – und wann es möglicherweise auch Grenzen braucht, um die eigene Würde und Selbstachtung zu bewahren.


Umso mehr freue ich mich, dass mein Berufsverband, der BVPPT – Berufsverband für Beratung, Pädagogik & Psychotherapie e.V., seine diesjährige Jahrestagung im November dem Thema „Vergeben und Versöhnen – als mögliche Wege zu Wachstum und Veränderung in Beziehungen“ widmet.

Ich bin gespannt auf den fachlichen Austausch und auf neue Impulse, die ich von dort in meine therapeutische und mediatorische Arbeit einfließen lassen kann.

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